Inter­view mit Dani­el Del­len auf Insi­de Moun­tain­bike

#WAT­ZUP­BIKE #wat­zu­pf­a­mi­ly #Wat­zup 1993

03.05.2016 | 5 Min.

Unver­hofft kommt oft, denn auf ein­mal stan­den Aggi und Sven von INSI­DE Moun­tain­bike bei uns im Laden. Und so wur­de aus einer kur­zen Test­run­de mit dem Rad sei­ner Träu­me, schnell ein Inter­view mit Haus­be­such.

Inter­view mit Dani­el Del­len von Wat­zup

Sven: Hi Dani­el erst­mal Dan­ke, dass Du dir Zeit genom­men hast. Wat­zup liegt im Her­zen des Ruhr­ge­biets, eigent­lich ein nicht so Moun­tain­bike affi­nes Pflas­ter. Stell dich und dei­nen Laden doch ein­mal kurz vor

Dani­el (Wat­zup): Hal­lo Sven und alle Mit­le­sen­de. Das mache ich sehr ger­ne. Mein Name ist Dani­el Del­len und ich bin seit 2003 der Inha­ber von WaT­zUp in Ober­hau­sen. Letz­tes Jahr bin ich 40 gewor­den, habe eine Frau und 2 Töch­ter. Mei­ne Rad­kar­rie­re war eher klas­sisch für jeman­den in mei­nem Alter. Ange­fan­gen hat alles mit dem Film E.T. der Außer­ir­di­sche. Da war es um mich gesche­hen. Ein BMX Rad muss­te her und ich woll­te so fah­ren kön­nen wie die Jungs im Film. Wir waren jeden Tag drau­ßen mit den BMX Bikes. Bei Regen halt im Park­haus, unter der Brü­cke oder unter dem Dach an der Uni Duis­burg, übten unse­re Tricks und hat­ten maxi­ma­len Spaß. Unse­re Cli­que bestand aus Ska­tern, BMXer, Sprü­hern, Leu­te die Hip Hop hör­ten und mach­ten, wie Leu­te die Hard­core, Punk oder Grunge moch­ten. Eine sehr wit­zi­ge Zeit die mich stark geprägt hat und irgend­wann bin ich halt aus 20 Zoll raus gewach­sen. Also brauch­te ich etwas neu­es, ein Moun­tain­bike!

Den Laden WaT­zUp gibt es seit 1993. Er war erst in Duis­burg, die Fahr­rad­ab­tei­lung eines Out­door­la­dens, dem Watz­mann­la­den“. Die­se befand sich in der ers­ten Eta­ge des Gebäu­des. Daher kommt auch der Name, Watz“ wegen Watz­mann­la­den und up“ wegen ups­tairs, also engl. Trep­pe hoch. Heu­te sind wir ein Moun­tain­bi­kela­den der auch Trek­king­rä­der ver­kauft.
Bei uns gibt es kein Renn­rad, kei­ne E-Bikes, kei­ne Kin­der­rä­der und auch kein Zube­hör für die­se Bikes. Wir sind sel­ber zu 100% Biker mit Herz und See­le und das seit über 30 Jah­ren. Jeden Tag beschäf­ti­gen wir uns beruf­lich sowie in unse­rer Frei­zeit mit dem The­ma Moun­tain­bike.
Ange­fan­gen von Hard­tails in der Preis­span­ne von 600-3000 €, über Trail- und All Moun­tain­bikes fin­det man bei WaT­zUp auch vie­le Downhill­bikes. Unser Schwer­punkt liegt bei Moun­tain­bikes um die 140-160mm Feder­weg und deren Zube­hör. Hier sind wir sehr spe­zia­li­siert im Endu­ro­be­reich. Klas­si­sche Cross Coun­try Ful­lys fin­det man bei uns eher nicht. Noch kurz zum Ruhr­ge­biet als Moun­tain­bike­s­pot: Hier hat man fast alles was das Herz eines Moun­tain­bi­kers höher­schla­gen lässt. Flowi­ge Sin­gle­trails, kniff­li­ge Uphills, coo­le Downhills und viel, viel Wald. Vie­le coo­le Gebie­te lie­gen im direk­ten Umfeld von Ober­hau­sen. Das Ruhr­tal ist herr­lich. Ratin­gen Sin­gle­trailland rockt. Oder unse­re Hal­den, allen vor­an natür­lich die Hal­de Hop­pen­bruch, das Ver­eins­ge­län­de von unse­rem Part­ner­ver­ein dem Freeri­de Club Her­ten e.V.

Sven: Wie bist du dazu gekom­men dei­nen eige­nen Fahr­rad Laden auf­zu­ma­chen?

Dani­el: Damals, zu mei­ner BMX Zeit, habe ich schon Fahr­rä­der gekauft, sie wie­der fit gemacht und ver­kauft oder getauscht. Irgend­wann so mit 27 Jah­ren hat­te ich die Mög­lich­keit, ohne finan­zi­el­len Druck, noch ein­mal zu über­le­gen, was ich wirk­lich beruf­lich in der Zukunft machen möch­te. Daher habe ich als Aus­hil­fe in der Duis­bur­ger Filia­le von WaT­zUp ange­fan­gen. Mein Ange­bot an den frü­he­ren Chef war: Ich kom­me eine Woche umsonst Arbei­ten und danach soll­te er ent­schei­den, ob er mich gebrau­chen kann. So habe ich dort dann fest ange­fan­gen. Nach eini­gen Mona­ten kam einer der bei­den Inha­ber von WaT­zUp auf mich zu und frag­te, ob ich ihm sei­ne Antei­le der Fir­ma abkau­fen möch­te. Eigent­lich woll­te ich ja einen Online Shop für Fahr­rad­tei­le eröff­nen, aber das war mir dann doch zu abs­trakt. Ich bin halt Hand­wer­ker.

Sven: WaT­zUp ist ja im Gegen­satz zu ande­ren Händ­lern ein ande­rer Typ von Fahr­rad­la­den. Hat­test du von Anfang an vor Dich anders zu posi­tio­nie­ren oder kam das mit der Zeit?

Dani­el: Alles kam so, wie es kom­men muss­te und natür­lich mit der Zeit. Das Know How um den High End Moun­tain­bike Markt kom­pe­tent zu bedie­nen fällt ja nicht vom Baum. Wir bie­ten eine fai­re, nicht auf den maxi­ma­len Umsatz bedach­te Bera­tung. Ger­ne bau­en wir Cus­tom Made Pro­jek­te“ für unse­re Kun­den. Dabei neh­men wir einen Rah­men und stim­men mit dem Kun­den die Aus­stat­tung auf den gewünsch­ten Ein­satz­be­reich ab. Hier fließt unse­re über 30-jäh­ri­ge Erfah­rung mit dem Bike ein und hat schon so man­chen Kun­den vor üblen Fehl­in­ves­ti­tio­nen bewahrt. Man soll­te aber auch damit klar­kom­men, dass es Din­ge gibt, die wir nicht ver­kau­fen, weil wir nichts davon hal­ten (bspw. weil stän­dig Ärger wegen Repa­ra­tu­ren anste­hen). Super­la­ti­ven sind nicht so unser Ding. Vie­le Kun­den behaup­ten sogar, dass wir bei der Beschrei­bung der Eigen­schaf­ten von Bikes und Zube­hör eher unter­trei­ben. Wer aus uns den letz­ten Euro quet­schen möch­te, kann sich den Weg spa­ren. Trotz­dem kann man mit uns reden


Was auch häu­fig gewünscht wird, ist Seri­en­bikes zu tunen, d.h.: wir machen sie leich­ter, sta­bi­ler, ver­bes­sern die Per­for­mance bei Rei­fen, Lauf­rä­dern, Brem­sen auch an bestimm­ten Feder­ele­men­ten (nicht allen). Wir erwar­ten aber auch Fair­play von unse­ren Kun­den.

Ich mag es nicht, schlecht über Mit­be­wer­ber zu reden. Wenn ich jedoch man­che Din­ge hier mit­be­kom­me, kann ich nur die Hän­de über dem Kopf zusam­men­schla­gen. Leu­te die 180cm mes­sen bekom­men XL Downhill­bikes ver­kauft. Ein Endu­ro in 21,5 Zoll mit 70er Vor­bau und lan­gem Ober­rohr für jeman­den mit 188cm Köper­grö­ße, oder in ein Brems­sys­tem das DOT als Brems­me­di­um benutzt, wird Mine­ral­öl gefüllt usw. und das sind nur eini­ge Bei­spie­le von vie­len, die mich immer an den Spruch mei­nes Meis­ters erin­nert:

Jung, mach dat wo Du Dich aus­kennst. Qua­li­tät zieht sich durch wie’n roter Faden. Gute und schlech­te!

Wir fah­ren ver­schie­de­ne Moun­tain­bikes, tes­ten die Kom­po­nen­ten der Anbie­ter, ste­hen im direk­ten Kon­takt mit sehr vie­len Fah­rern und Her­stel­lern aus den Berei­chen All Moun­tain, Endu­ro und Downhill. Dar­über hin­aus pfle­gen wir einen sehr guten Umgang mit unse­ren Kun­den, wor­aus wir auch viel Know How zie­hen. Was hält bei einer Alpen­über­que­rung tat­säch­lich? Was hat sich als prak­tisch erwie­sen im Renn­be­trieb? Was hält auch län­ger als eine Sai­son?

Sven: Außer­ge­wöhn­lich ist der Laden sel­ber wenn man sich hier so umsieht. Alte Glas­ver­kaufs­fens­ter vie­le Flie­sen. Klas­si­sche Werk­statt oder Ver­kaufs­räu­me sind das vor­her nicht gewe­sen. Oder?

Dani­el: Ne, das war frü­her mal ein Cafe (schaut in die Rich­tung des alten Kron­leuch­ters). Das Thea­ter Cafe Gro­the. Mir war wich­tig den alten Charme des Ladens zu erhal­ten. Manch­mal Fluch, manch­mal Segen. Es ist halt alles ein wenig eng und nicht auf den Betrieb eines Bike­shops aus­ge­legt. Aber was soll’s? Irgend­was ist ja immer! Dafür hat es Charme und Cha­rak­ter. Ich ste­he halt nicht auf die­se ste­ri­len Shops und des­halb bin ich auch glück­lich damit. Mehr Platz hät­te ich aller­dings schon ger­ne, evtl. ergibt sich ja mal was.

Sven: Ihr habt vie­le exo­ti­sche Mar­ken wie Nor­co, Mond­ra­ker oder Yeti, im Sor­ti­ment die fern ab von Main­stream wie Cube, Ber­ga­mont, Bulls etc sind. Damit rich­tet ihr euch ja schon an eine sehr expli­zi­te Kun­den­grup­pe. Wie kam es dazu, dass ihr auf so exo­ti­sche Mar­ken setzt statt auf die Ver­kaufs­schla­ger?

Dani­el: Das stimmt nicht ganz. Cube z.B. haben wir im Pro­gramm. Dadurch kön­nen wir unse­re Kund­schaft im Trek­king und MTB Hard­tail Bereich bis ca. 3000 € mit einem Preis/​Leis­tungs­ver­hält­nis auf dem Niveau der Ver­sen­der ver­wöh­nen. Trotz­dem erhält der Kun­de hier alle Vor­tei­le aus dem Fach­han­del, wie kom­pe­ten­te Bera­tung, pro­fes­sio­nel­le Grö­ßen­aus­wahl mit der Mög­lich­keit das Traum­bike auf einer Pro­be­fahrt näher ken­nen zu ler­nen. Wenn jemand aus der Norm fällt, ger­ne auch die indi­vi­du­el­le Anpas­sung von Sat­tel, Len­ker, Vor­bau und Grif­fen. Schnel­le Werk­statt­ter­mi­ne bei evtl. auf­tre­ten­den Pro­ble­men sind exklu­siv für unse­re Kun­den mög­lich. Eben­so gehö­ren die kos­ten­lo­se Erst­in­spek­ti­on nach spä­tes­tens 6 Mona­ten und eine gewinn­neu­tra­le Garan­tie­be­ar­bei­tung inner­halb von 2 Jah­ren (ab Kauf­da­tum) dazu.

Ich bin aller­dings auch der Mei­nung, wenn man dann rich­tig Geld in die Hand nimmt, blei­ben wir bei dem Bei­spiel Yeti, soll Exklu­si­vi­tät mit einem Höchst­maß an Qua­li­tät gebo­ten wer­den!
Nor­co Bikes baut seit 1964 Fahr­rä­der und das zum größ­ten Teil im Moun­tain­bik­e­be­reich. Da unser Shop auch 90% Moun­tain­bikes beher­bergt war uns das sehr sym­pa­thisch. Wir fin­den auch die gefäl­li­ge Geo­me­trie, die 90% der Fah­rer auf Anhieb passt, spek­ta­ku­lär gut. Nicht zu ver­ges­sen der fai­re Preis.
Mond­ra­ker ist ein Fall für sich. So wie die Spa­ni­er optisch pola­ri­sie­ren, ist es auch beim ers­ten Auf­sit­zen. Ent­we­der man liebt es oder man hasst es. Unbe­dingt Pro­be fah­ren! Sucht man ein ultra­schnel­les, prä­zi­ses Bike für die Trails die­ser Welt, hat man, wenn man offen für neu­es ist, eine Wun­der­waf­fe.
Außer­dem soll­te an die­ser Stel­le erwähnt wer­den, dass die Bikes von Mond­ra­ker in einer manu­fak­tur­ar­ti­gen Fer­ti­gung in Spanien/​Ali­can­te von Mit­ar­bei­tern mon­tiert wer­den, die alle selbst Moun­tain­bi­ker sind. Jeder Mit­ar­bei­ter ist für ein Bike ver­ant­wort­lich was er kom­plett mon­tiert. Kei­ne Fließ­band­ar­beit. Von Bikern, für Biker. Halt wie bei WaT­zUp!
Und dann ist da noch Spe­cia­li­zed. Dazu bedarf es wohl kei­ner Erklä­rung, die Mar­ke kennt jeder, der sich in den let­zen 20 Jah­ren mal mit dem The­ma Moun­tain­bike beschäf­tigt hat.

Sven: Bei so viel Lauf­kund­schaft und aus­ge­stell­ten Bike’s wie bekommt ihr es nur mit 2 Mit­ar­bei­ter alles zu meis­tern? Denn erst denkt man Die ver­kau­fen und Schrau­ben nur ein­we­nig“ aber man ver­gisst schnell Buch­hal­tung / Ein­kauf etc.

Dani­el: Das fra­ge ich mich manch­mal auch. Aber im Ernst, wir haben uns ganz gut auf­ge­teilt. Zusätz­lich arbei­ten wir mit 3 Aus­hil­fen, die auch auf dem Bike schla­fen“. Jeder hat sei­ne Auf­ga­be im Team und, wenn es mal an einer Stel­le zu unge­plan­ter Mehr­ar­beit kommt, haben alle die nöti­ge Kom­pe­tenz, um in die­sem Bereich zu hel­fen. Den Auf­ga­ben­be­reich von mir möch­te ich, bis auf die Zube­rei­tung des Mit­tag­essens, aus­klam­mern. Außer­dem haben wir ein aus­ge­klü­gel­tes Ter­min­sys­tem, wel­ches wir strickt abar­bei­ten. In der Werk­statt arbei­ten wir nach dem Ser­vice­ge­dan­ken, d.h. das Kun­den, die ihre Bikes bei uns gekauft haben, zu 100% vor­ge­hen. Wir bit­ten hier unbe­dingt um eine Ter­min­ab­spra­che im Vor­feld. Im kon­kre­ten Fall machen wir lie­ber bei einem Kun­den­bike die kos­ten­lo­se 1. Inspek­ti­on, als einen Auf­trag von Fremd­rä­dern anzu­neh­men, der uns Geld bringt. Das sind wir unse­ren Kun­den schul­dig und da gebe ich mein Wort drauf! Das führt bei Fah­rern von nicht bei uns gekauf­ten Bikes immer wie­der zu Ver­wun­de­rung, ist aber so. In der Sai­son fan­gen wir um 8:00 Uhr an zu Arbei­ten. Dann kön­nen wir vor­mit­tags in der Werk­statt, im Büro und im Laden­lo­kal fokus­siert arbei­ten. Wäh­rend den Öff­nungs­zei­ten, Mo-Fr von 13:00-19:00 Uhr und Sams­tag von 10:00-14:00 Uhr küm­mern wir uns um die Kun­den die uns im Laden­lo­kal von WaT­zUp besu­chen kom­men zu 100%.

Sven: Ver­gan­ge­nes Jahr habt ihr einen Ver­an­stal­tungs­abend mit Mond­ra­ker und SRAM gemacht. Wor­auf kann man sich in 2016 freu­en?

Dani­el: Och, da kommt noch ein biss­chen was. Erst­mal sind wir jetzt mit den Vor­be­rei­tun­gen vom Sea­son Ope­ning am 08.05.2016 im Land­schafts­park Hohe­ward (Hal­den Hop­pen­bruch & Hohe­ward) beschäf­tigt.
Dort haben wir einen Stand neben unse­rem Part­ner­ver­ein dem Freeri­de Club Her­ten e.V., wo wir dem inter­es­sier­ten Besu­cher die WaT­zUp World in kom­pri­mier­ter Form etwas näher­brin­gen möch­ten. Es war­ten Bikes von Nor­co, Mond­ra­ker und Pivot Cycles dar­auf, von Euch getes­tet zu wer­den. Und wir haben die Mög­lich­keit in ent­spann­ter Atmo­sphä­re zu fach­sim­peln. Mehr Infos hier­zu gibt es hier: https://​www​.face​book​.com/​f​r​c​h​e​rten/
Im Anschluß dar­an haben wir im Juni ein Tes­te­vent auf der Hal­de Hop­pen­bruch mit Yeti Cycles geplant. Hier­zu kommt unser Mann aus Eng­land, Scott, extra mit ca. 15 Test­bikes nach Her­ten. Das wird eine extrem exklu­si­ve Num­mer, die es so hier noch nicht gab.
Für Ende Sep­tem­ber wur­de mir heu­te die Mög­lich­keit von Nor­co Cycles Deutsch­land zuge­si­chert, die 2017er Modell­rei­he exklu­siv auf den Trails von Hop­pen­bruch zu tes­ten. Es sind All Moun­ta­ins, Endu­ros und Downhil­ler im Gepäck und vor­aus­sicht­lich wer­den geführ­te Tou­ren über die Hal­den gebo­ten. Für die Zeit dazwi­schen habe ich auch noch eine Akti­on geplant, die jedoch noch nicht zu 100% fix ist.
Für die Win­ter­zeit ver­le­gen wir wie­der 1-3 Events in das Laden­lo­kal von WaT­zUp in Ober­hau­sen, bei denen wir unse­re Kun­den und die, die es wer­den wol­len, über Pro­dukt und Tech­nik­high­lights für die Sai­son 2017 infor­mie­ren. Wie immer im ent­spann­ten Rah­men und mit den geeig­ne­ten Geträn­ken.
Hier­für emp­feh­le ich inter­es­sier­ten Leu­ten unse­re Face­book­sei­te zu liken“ um auf dem Lau­fen­den zu blei­ben: https://​www​.face​book​.com/​w​a​t​z​u​p​o​b​e​r​h​a​usen/

Sven: Immer mehr Leu­te kau­fen ihre Ersatz­tei­le oder Bikes im Inter­net, wie habt ihr die­sen Wan­del bemerkt und wie reagiert ihr dar­auf?

Dani­el: Das kann man nicht ändern. Wei­ter oben habe ich etwas zu dem Preis/​Leistungsverhältnis von unse­ren Bikes geschrie­ben. Wir haben unse­re Prei­se bei vie­len Arti­keln und Ersatz­tei­len stark ange­passt. Wenn wir exem­pla­risch einen aktu­el­len Camel­bak neh­men, kos­tet die­ser in der unver­bind­li­chen Preis­emp­feh­lung des Her­stel­lers 129,99 €. Wir haben die­sen Arti­kel für 109,99 € im Laden­lo­kal von WaT­zUp in Ober­hau­sen zum mit­neh­men. Im Inter­net, bei den gro­ßen Anbie­tern, fin­det man den glei­chen Arti­kel für 99,99 €. Das heißt wir lie­gen 10% über dem Inter­net­preis und mit uns kann man noch reden ;).
Ich könn­te jetzt noch zig sol­cher Preis­bei­spie­le ver­schie­dens­ter Pro­duk­te nen­nen, ist aber eher lang­wei­lig. Zusam­men­fas­send kann man sagen, dass ich viel (zu viel) Zeit im Büro mit dem Ein­kauf und dem Preis­mar­ke­ting ver­brin­ge, um unse­ren Kun­den Prei­se bie­ten zu kön­nen, die es nicht mehr zwin­gend nötig machen, sich den Abend im Inter­net bei der Preis­su­che um die Ohren zu hau­en. Da hat man in der Regel bes­se­res zu tun. Es sei denn, man ist nicht bereit etwas mehr für den Ser­vice eines Fach­händ­lers zu inves­tie­ren. Wer dann nach einer Bera­tung durch uns nach Hau­se fährt und online bestellt, der soll auch dem­nächst zu Hau­se blei­ben. Lei­der kommt das noch zu häu­fig vor. Eine Sache noch! Natür­lich kau­fe auch ich eini­ge Din­ge im Inter­net. Weil ich sie z.B. im Umkreis nicht bekom­me oder ich schnell einen bestimm­ten Arti­kel brau­che. Es wür­de mir jedoch im Traum nicht ein­fal­len, in einen Laden zu gehen, den Leu­ten dort die Zeit zu steh­len, indem ich eine Kauf­ab­sicht vor­täu­sche, nur um mir dann zuhau­se den bes­ten Preis aus ganz Euro­pa zu suchen. Das ist aso­zi­al!

Sven: Wie schaut es mit euren Zukunfts­plä­nen aus? Also auf den Laden als auch die Mar­ken­pa­let­te die Ihr anbie­tet

Dani­el: Das möch­te ich jetzt noch nicht ver­ra­ten. Ich ver­si­che­re Euch, wir hän­gen wei­ter am Gas und bevor wir uns einen wei­ßen, ste­ri­len Hoch­glanz­la­den mit einer Innen­aus­stat­tung für meh­re­re 10.000 € irgend­wo hin­set­zen, machen wir es Euch und uns lie­ber noch gemüt­li­cher!

Sven: Hand aufs Herz, wie vie­le Bikes hat ein Bikela­den­be­sit­zer im Kel­ler ste­hen?

Dani­el: Bedingt dadurch, dass ich in einem Gene­ra­tio­nen­haus mit mei­nen Eltern und mei­ner klei­nen Fami­lie woh­ne, 15 Stück, wovon 6 von mir sind. Ich habe ein Stahl MTB aus den 90ern von Trek als so genann­te Stadt­schleu­der“ und Angel­fahr­rad“. Dann habe ich ein 29er Titan MTB von Rewel, wel­ches mein Freund Mar­tin San­ta (einer der Inha­ber) für mich nach mei­nen Vor­stel­lun­gen geschweißt hat. Das hole ich nur zu Mut­ter­tag bei Son­nen­schein raus

ein Endu­ro 27.5- Mond­ra­ker Dune Car­bon XR costom made von mir. Ein Cube 29er Trek­king­rad für den Weg zur Arbeit oder Fami­li­en­aus­flü­ge. Ein Spe­cia­li­zed P3 Dirt­bike, wel­ches ten­den­zi­ell viel zu wenig von mir bewegt wird. In Pla­nung ist noch was für MTB Tou­ren. Mal schau­en was es wird!! Evtl. ein Yeti? Oder doch ein Foxy?

Sven: Und wie oft kommst du noch selbst zum Biken?

Dani­el: Wenn es gut läuft, neh­me ich mir 2x die Woche Zeit für den Sport. Ich kom­me dann meis­tens in der Woche abends um 20:00 Uhr los und fah­re ca 2 Std. in Duis­burg, Essen oder auf unse­rem Ver­eins­ge­län­de vom Freeri­de Club Her­ten e.V., der Hal­de Hop­pen­bruch. Bei einer 6-Tage-Woche sind die Wochen­en­den für mei­ne Fami­lie geblockt. Ein­mal im Jahr fah­re ich tra­di­tio­nell mit ein paar Jungs nach Win­ter­berg in den Bike­park. Mei­ne Per­for­mance dort ist nicht kata­stro­phal, aber ent­spre­chend ;-). Die Hoff­nung stirbt zuletzt. Irgend­wann kommt auch wie­der mei­ne Zeit auf dem Bike.

Sven: Der Kun­de ist König. Was war das geils­te Kun­den­pro­jekt was ihr zu rea­li­sie­ren hat­tet? Wo wur­de am meis­ten lie­be ins Detail gesteckt?

Dani­el: Das ist die schwie­rigs­te Fra­ge bis jetzt. Ich könn­te so etwas Abge­dro­sche­nes sagen, wie: Wir ste­cken immer 100% unse­rer Lei­den­schaft in unse­re Pro­jek­te“ und es wür­de sogar stim­men. Am Ende steht bei allem, was wir hier machen, mein Name drun­ter! Zurück zur eigent­li­chen Fra­ge. Es gibt doch Pro­jek­te, die in Erin­ne­rung blei­ben, abge­se­hen von den Aktu­el­len. Ich habe mal ein Nico­lai Heli­us CC auf­ge­baut, was voll all­tags­taug­lich war und 9,6 Kg wog. Die Fir­ma Nico­lai ist nicht gera­de dafür bekannt, leich­te Bikes zu bau­en. Als die Jungs von Nico­lai davon erfah­ren haben, konn­ten sie es kaum glau­ben und haben das Bike für die Euro­bike 2005 in Fried­richs­ha­fen ange­fragt. Natür­lich habe ich es ihnen gelie­hen. Als ich sel­ber am Stand von Nico­lai war und mit einem Bier­chen in der Hand die Reak­tio­nen der ver­blüff­ten Händ­ler über das extrem leich­te gese­hen habe, war das schon cool. Ein Nico­lai von mir ging nach Hong Kong.

Fand ich auch stran­ge! Oder der Kun­de, der zu uns kam, und ein Endu­ro haben woll­te. Auf Grund der gerin­gen Schritt­län­ge vom Kun­den haben wir das Spe­cia­li­zed Endu­ro EVO auf 24 Zoll umge­baut. Als ich ihn durch Zufall traf und danach frag­te, wie er so mit dem neu­en Bike klar­kam, zeig­te er mir ein Video von sich auf sei­nem Han­dy. Ihr hät­tet mal mein Gesicht sehen sol­len, als er in dem Video mit dem von mir umge­bau­ten Bike einen Sprung über ca 18 Meter Län­ge und 7 Meter Höhe ganz locker sprang. Ein coo­ler Typ! Sehr ange­nehm in Erin­ne­rung geblie­ben ist mir auch, dass wir einem Kun­den mit nur einer kom­plett aus­ge­präg­ten Hand auf einer Sei­te des Len­kers 2x Schalt­he­bel und Vor­der- und Hin­ter­brem­se ange­baut haben und er damit die Trails rockt. Das macht extrem Spaß, auch in der Bera­tung, wenn wir es schaf­fen den Kun­den unse­re Begeis­te­rung für das The­ma Moun­tain­bike näher zu brin­gen oder ihnen, wie in dem Fall, durch unser Know How hel­fen, wie­der Spaß beim Biken zu haben. Wenn ich län­ger über­le­ge wird das noch ein abend­fül­len­des Pro­gramm…

Sven: Und was waren die Top 5 der kurio­ses­ten Kun­den­wün­sche wo euer Mecha­ni­ker Ben­ni die Hän­de über dem Kopf zusam­men­ge­schla­gen hat?

Dani­el: Wir sind ja fast wie ein altes Ehe­paar, des­halb weiß ich schon bei der Annah­me von Auf­trä­gen was ich ihm zumu­ten kann und was nicht.
Man ver­gisst lei­der vie­le Sachen, aber 2- 3 Schen­kel­klop­fer haben wir schon. Die­se Wünsche/​Auf­trä­ge sind natür­lich nicht zur Bear­bei­tung gekom­men

  • 3 fach Kur­bel­gar­ni­tur auf Spe­cia­li­zed Demo S-Works Car­bon
  • Einen Titan­rah­men aus­ein­an­der sägen um einen Rie­men­an­trieb zu ver­bau­en und danach wie­der zusam­men schwei­ßen
  • Dop­pel­brü­cken Gabeln in Hard­tails ein­bau­en
  • 58er Ket­ten­blatt ver­bau­en
  • einen habe ich noch aus der Zeit wo ich als Aus­hil­fe in Duis­burg gear­bei­tet habe. Ich zur Kun­din: Ich habe Dir ca 700ml Was­ser aus dei­nem Rah­men geholt als ich das Innen­la­ger erneu­ert habe.
    Sie zu mir: Dani­el, das war kein Was­ser! Was meinst Du denn wie wir bei den Lang­di­stanz­ren­nen pin­keln.“ Toll, das woll­te ich nicht hören…

Sven: Vie­len Dank, dass Du neben dem gan­zen Ver­kau­fen, Schrau­ben und Biken doch etwas Zeit gefun­den hast.

Dani­el: Hey, ger­ne! Wie heißt et so schön im Ruhr­pott: Eine Hand wäscht die ande­re! In die­sem Sin­ne, Ride on und bis bald lie­be Leu­te. Dani­el, Ben­ja­min und der Rest der WaTzUp’er

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